Einsatzdienst

Der gesetzliche Auftrag der Feuerwehren in NRW ist im „Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz“ (BHKG) geregelt:
„Für den Brandschutz und die Hilfeleistung unterhalten die Gemeinden den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehren als gemeindliche Einrichtungen.“

Nach diesem Gesetz unterhält die Stadt Heiligenhaus eine Freiwillige Feuerwehr. Eine Feuerwehr, die ohne hauptamtliche Kräfte auskommt. Übrigens: Die Freiwillige Feuerwehr ist in Deutschland die einzige kommunale Einrichtung, die ehrenamtlich hoheitliche Pflichtaufgaben wahrnimmt!

  • Aufgaben und Alarmstichworte

    "Feuerwehr" ist schon lange nicht mehr nur feuerlöschen: Ein langer Katalog an Einsatzstichworten beschreibt, zu welchen Einsätzen ausrücken muss. Unten anstehend sind ein paar typische Szenarien, bei denen die Feuerwehr eingesetzt wird - die Aufzählungen sind nicht abschließend.

    • Brandschutz
      • KFZ-Brand
      • Kleinfeuer
      • Brandmeldeanlage
      • Garagenbrand
      • Kaminbrand
      • Kellerbrand
      • Zimmerbrand
      • Wohnungsbrand
      • Waldbrand
      • Dachstuhlbrand
    • Hilfeleistung
      • Arbeitseinsatz
      • Geruchsbelästigung
      • Leichenbergung
      • Gefahrenbaum
      • Sturmschaden
      • Person im Wasser
      • Person eingeklemmt
      • Person verschüttet
      • Verkehrsunfall
      • Stromunfall
      • Einsturz
    • ABC-Einsätze
      • Gasgeruch
      • Gasaustritt
      • Gewässerverunreinigung
      • Kraftstoffauslauf
      • Ölunfall
      • Chemikalienfund
      • Strahlenschutzunfall
      • Chemieunfall
  • Alarmierung

    Jedes Feuerwehrmitglied trägt einen digitalen
    Meldeempfänger (DME), einfach genannt „Piepser“ mit sich. Damit kann die Leitstelle die Feuerwehrleute direkt
    alarmieren, der „Piepser“ gibt ein lautes Signal. Auf dem
    Display können die Feuerwehrleute ablesen, was passiert ist. In besonderen Situationen, etwa bei großen Unwetterlagen, Menschenleben in Gefahr oder Großbränden wird ein Alarm mit Hilfe der zwölf Sirenen im Stadtgebiet ausgelöst. Ebenfalls sollen die Sirenen in Zukunft wieder dafür eingesetzt werden können, um die Bevölkerung zu warnen, etwa wenn Türen und Fenster geschlossen werden sollen.

  • Alarm- und Ausrückeordnung

    Für alle Szenarien gibt es ein sogenanntes "Einsatzstichwort". Hiernach ist in der Alarm- und Ausrückeordnung festgelegt...

    • wie viele Kräfte alarmiert werden
    • welche Einheiten alarmiert werden
    • welche Fahrzeuge ausrücken
    • welche örtlichen Besonderheiten bestehen


    Auf einem Alarmfax, welches an beiden Standorte ankommt, können die Kräfte diese Informationen ablesen.

  • Führungsdienst

    Für die verschiedenen Einheitsgrößen gibt es vorbestimmte Führungskräfte. Diese haben einen entsprechenden Lehrgang besucht und verfügen über ausreichende Einsatzerfahrung, um Einsätze zu leiten. Folgende Begriffe werden hierfür verwendet:

    • A-Dienst: Wehrleiter (oder Vertreter)
    • B-Dienst: Zugführer vom Dienst
    • C-Dienst: Gruppenführer


    Weiteren Informationen zum Führungsdienst gibt es hier.

  • Tagesdienst

    Werktags von 07:00 – 17:00 Uhr arbeiten sechs Beschäftigte und ein FSJ-Leistender der Stadtverwaltung für die Feuerwehr. Kleine Einsätze, wie z.B. brennende Papierkörbe oder Beseitigung von gefährlichen Bäumen, werden durch diese Gerätewarte übernommen. Darüber hinaus arbeiten an der Dr.-Julius-Held-Straße vier Kräfte in der Verwaltung der Feuerwehr - auch sie unterstützen den Einsatzdienst.

    Unter anderem werden im "Tagesgeschäft" in der Feuer- und Rettungswache Schläuche und Fahrzeuge repariert oder die Atemschutzausrüstung gewartet. 

  • Tagesalarmbereitschaft

    Bei Einsätzen, die tagsüber eine Gruppe (d.h. neun Kräfte) erfordern, unterstützen drei weitere Kräfte, die einen Einsatz-PKW fahren. Die Kameradinnen und Kameraden arbeiten tagsüber in Heiligenhaus und können im Notfall direkt den Arbeitsplatz verlassen. Mit einem PKW der Feuerwehr fahren sie direkt zur Einsatzstelle.Wenn zu einem Einsatz noch mehr Personal gebraucht wird, werden tagsüber weitere Kräfte alarmiert, die dann ihren Arbeitsplatz oder ihren Alltag verlassen und zu den Feuerwehrhäusern fahren. Dort besetzen sie weitere Fahrzeuge und rücken zum Einsatz aus.

  • Löschgruppen / Löschzüge

    Nach 17:00 Uhr und am Wochenende kommen die Einsatzkräfte immer erst zu den Feuerwehrhäusern und rücken von dort gemeinsam zu den Einsätzen aus.

    Damit dies gewährleistet ist, wechseln sich die 4 Löschgruppen in 2 Löschzügen bei der Bereitschaft ab.

    Jede Einsatzkraft ist einer Löschgruppe zugeordnet, in der auch das Leben außerhalb der Einsätze abläuft. Viele Kameradinnen und Kameraden sind auch privat befreundet - viele Freundschaften sind gar erst durch die Feuerwehr entstanden. Weiterlesen

  • Informations- und Kommunikationsgruppe

    Bei Feuerwehreinsätzen muss immer viel koordiniert werden. Der Einsatz wird dokumentiert, die Kontakte zur Kreisleitstelle und anderen Behörden werden gehalten. Ab der Alarmstufe "Zugalarm" rückt der Einsatzleitwagen (ELW1) mit aus. Der Einsatzleiter (A-/ B-Dienst) bekommt bei solchen Einsätzen für viele Aufgaben Unterstützung. Auch die Anforderung weiterer Einsatzkräfte oder Dritter wird über den ELW abgewickelt. Die Besetzung des Fahrzeuges übernehmen Kameradinnen und Kameraden, die zusätzlich in der IuK-Gruppe Dienst tun. Auch die Besetzung der Einsatzzentrale wird von ihr übernommen. Weiterlesen

  • Rettungsdienst

    Für medizinische Notfälle sind in Heiligenhaus zwei Rettungswagen stationiert, von denen einer durchgängig und ein weiterer täglich von 08:00 - 20:00 Uhr durch den Rettungsdienst Ratingen-Heiligenhaus besetzt ist. 

    Sollte ein Notarzt nötig sein, schickt die Leitstelle in der Regel das Notarzeinsatzfahrzeug von der Feuer- und Rettungswache Velbert.

  • Überörtliche Hilfe

    Manche Einsätze fordern eine kleine Feuerwehr wie Heiligenhaus über das übliche Maß heraus. In solchen Fällen können wir auf ein großes Feuerwehr-Netzwerk im Kreis Mettmann und den umliegenden Städten bauen. Über die Kreisleitstelle werden die benötigten Einheiten oder Material angefordert und alarmiert.

    Doch auch anders herum funktioniert die überörtliche Hilfe: So waren die Einsatzkräfte der Heiligenhauser Wehr in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein, Ratingen, Velbert und Wülfrath und unterstützten die dortigen Feuerwehren bei großen Einsätzen.